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Ernte
Live bei der Ernte der Korkplatten und der ersten Waschung
2. Tag - das Stanzen (Verarbeitung um Porto)
Die Korken werden nun horizontal aus der zuvor in der Länge der Korken geschnittenen
länglichen Rindenstücke gestanzt. Am Besten erfolgt dies per Hand, der
erfahrene Stanzer meidet dabei minderwertige oder unschöne Stellen (es ist auch
von TCA-Nestern in Hot Spots die Rede). Wenn per Maschine ausgestanzt wird, dann
ist naturgemäß auch der Ausschuss-Anteil nachher höher. Ein normaler
Flaschenkorken ist ca. 35 bis 55 mm lang und hat einen Durchmesser von ca. 24
Millimeter. Durch das Korkschloss wird der Korken bei der Füllung auf den
Flascheninnenhalsdurchmesser von 18 mm zusammengepresst - so verschließt er
(hoffentlich dicht) die Flasche. Aber bereits nach wenigen Stunden hat sich ein
geöffneter Korken wieder auf seine Originalmaße ausgedehnt, und das auch noch
nach 20 Jahren in der Flasche. |

Stanzen - hier von Hand...

...oder automatisch |
Sektkorken und Agglomerat-Korken
Große Sektkorken werden in drei Schichten hergestellt. Zwei Schichten
verleimter Kork (ca. 8mm) und dann der Rest aus Verbundkork (gleich mehr dazu).
Bei der Verkorkung werden Sie von 31mm auf nur 17,5 mm(!) zusammengepresst, sie
sind von Natur aus also nach nicht so pilzförmig, wie wir sie kennen, sondern
genau so gerade wie normale Korken, nur dicker. Agglomerat-Korken (Verbundkorken, Presskorken) werden aus Korkgranulat und
Leim bzw. Harzen hergestellt, das Korkgranulat wird durch den Leim dauerhaft
gebunden. In der Regel werden auf beide Seiten (nicht, wie beim Sektkork, nur
auf eine, da nur die Sektverkorker die Korken vorher richtig herum drehen
können) ein Stück (ca. 2-3 mm) normaler Naturkork aufgebracht, damit der Wein
nicht mit dem Leim in Verbindung kommen kann. Die Agglo-Korken sind natürlich
preiswerter als Naturkorken, und bei jung zu trinkenden Weinen (heute ca. 90%)
ist nichts dagegen einzuwenden, bei Sekt und Champagner funktioniert es ja auch
schon Jahrzehnte.
Neben den Agglo-Korken gibt es seit einigen Jahren auch schon Korken aus
Plastik, aber bisher kann man noch nicht die herausragenden Eigenschaften des
Korkens vollständig kopieren. Und bei einigen tritt sogar das auf, was man
unbedingt vermeiden will: die Korken werden bei der Lagerung in der Flasche
leichter, also wird irgendwas in den Wein ausgewaschen. Trotz der
Lebensmittelechtheit der verwendeten Materialien kein schöner Gedanke...
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Herstellung von Korkgranulat

Herstellung Aglo-Kork. Die langen "Würste" werden später auf Korklänge
geschnitten

Zusammenleimen der Sektkorken |
Waschung mit Wasserstoffperoxyd - der Korken wird blondiert
Jetzt wieder zu den Naturkorken. Weil der Weintrinker schöne, helle Korken haben will, wird der Farbstoff der
Korken durch eine Waschung mit Wasserstoffperoxyd entfernt (vergleichbar mit den
früheren Harrfärbungen, den Wasserstoff-Blodinen). Schneiden Sie einfach mal
einen Korken der Länge nach durch, oft erkennen Sie im Inneren noch die
natürliche, hellbraune Farbe des Korkens. Natürlich beraubt diese Bleichung den
Kork auch um andere wichtige Bestandteile, z.B. Wachse, die später wieder
zugesetzt werden müssen. Die Phase dient erstens der Kosmetik, denn viele Leute
finden einen naturbraunen Korken schon fast unappetitlich. Sie dient aber auch
schon der teilweisen Sterilisation der Korkens. Unsere Korken werden vollkommen
lösungsmittelfrei und ohne Chlor gewaschen.
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Das Geheimnis - die Waschung
Schon immer wurden die Korken anschließend gewaschen, um
Dreck, Staub etc. zu entfernen. Neu ist die von von Prof. Sponholz (SLVA
Geisenheim)
und der Firma Novo Nordisk (Dänemark) entwickelten Suberase-Methode.
Direkt vor Ort an der "Waschmaschine" klärte uns der Korkexperte
über alle Geheimnisse auf. Durch das Suberase-Enzym (Kosten: 1l ca. 1500 DM)
werden TCA und andere Vorgängerprodukte des Korkgeschmacks aus dem Korken
entfernt: diese Phenole werden in dem "Schwallbad" oxidiert, und
den Mikroorganismen werden alle Nährstoffe entzogen und dadurch eine weitere
Entwicklung unterbunden. Dank der Suberase dringt die Waschung auch sehr weit in
die Lentizellen des Kork ein, und
auch werden die teilweise negativen Folgen der Bleichung abgefedert.
Erst seit kurzem wäscht man aber auch mit 15% Alkohol im Wasser, mit diesem dem Wein
ähnlichen Verhältnis lösen sich jetzt schon bei der Waschung viele
schädliche Bestandteile aus dem Korken, die sonst erst in der Flasche mit dem
Weinalkohol ausgewaschen wurden. Also besser jetzt als später im Wein... Eine
einfache Idee, auf die man auch erst mal kommen muss. Weiterhin setzt man noch
ein wenig Speiseessig zum Absenken des PH-Wertes hinzu, damit sich das Suberase-Enzym bei PH 5,5 richtig wohl fühlt. Nach der eigentlichen Waschung
(ca. 45 Minuten) wird noch solange mit klarem Wasser nachgespült, bis alle
Trübungen entfernt sind und nur noch klares Wasser die Waschtrommel verlässt.
Durch die neue Suberase-Methode hat man sich zum Ziel gesetzt, den Korken
vollkommen zu Reinigen und zu desinfizieren, dabei aber auch alle positiven
Eigenschaften ohne Qualitätsverlust bei zu behalten. Und nach allen bisherigen
Erfahrungen (auch von uns) hat man das zu 99,9% erreicht, und das zu einem sehr
geringen Mehrpreis.
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Links Professor Sponholz, rechts Herr Da Silva

Die Waschmaschine

Die Waschung dauert ca. 30-45 Minuten

Ungewaschener Kork

Zwischenlagerung der Korken - heute sauber und trocken
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Trocknung (Feuchtigkeitsgehalt)
Nach der Waschung werden die Korken in einer
Klimakammer oder auch in der normalen Umgebung getrocknet, bis sie den
gewünschte Feuchtigkeitsgehalt (ca. 6%) erreicht haben. |

Trockenkammern |
Oberflächenbehandlung zur Ersetzung der fehlenden Öle durch Bleichung,
evtl. Verschluss der Löcher Kolmatierung
Danach wird eine lebensmittelverträglichen Beschichtungserzeugnisses, auf
Wasserbasis und hier ohne Lösumgsmittel, aufgetragen, um die Stoffe zu
ersetzten, die vor allem durch die Bleichung verloren gegangen sind. Weiterhin
werden die Korken "kolmatiert", d.h. unschöne offene Stellen und Poren des
Korkes werden mit einer Mischung aus Korkmehl und Leim zugekleistert. Dies dient
wieder nur der Optik. Sortierung
Nicht erst jetzt werden die Korken sortiert und
in Qualitätsklassen eingeteilt. Schon die Korkplatten werden nach Qualität
sortiert, und auch während fast des gesamten Verarbeitungsprozess werden
minderwertige Korken heraussortiert. Nur die Besten sollen dann zu
Flaschenkorken werden.
Zur Sortierung setzt man Maschinen ein, die die Korken nach optischer
Prüfung in verschiedene Klassen einteilen. Oft wird auch noch mal per Hand
nach sortiert, eine Arbeit, die viel Konzentration verlangt und oft von
Frauen durchgeführt wird. |

Sortierung: automatisch...

... und per Hand
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Eindruck
Nun werden die Korken noch mit Lebensmittelfarbe eingedruckt.
Oberflächenbehandlung mit Silikon
Um die Kräfte beim Öffnen zu mindern (damit sie schnell und gut an Ihre
begehrten Tröpfchen kommen), werden die Korken jetzt noch in Gleitmitteln
gebadet, in der Regel einen Mischung aus lebensmittelechten Paraffinen oder
Silikonen.
Zählung
Fast sind wir am Ende: die Korken werden noch gezählt. Es kommen meistens
1000 Stk. in einen Sack. Die letzten Arbeitsschritte werden bei unseren Korken
hier vor Ort in Deutschland durchgeführt.
Sterile Verpackung mit SO2 - und fertig ist der Kork für die
Reise nach Deutschland
Bei den Säcken wird noch die Luft teilweise herausgesogen und SO2 (Schwefeldioxid)
zur Sterilisation beigesetzt. Die Korken sind dann nach ca. 2 Wochen Lagerung fertig zur
Füllung.
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Eindruck

Silikonbehandlung

Verpackung - und fertig ist der Kork |
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