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Übersicht
Die Korkeiche
lat. Quercus suber, aus der Familie
der Buchengewächse(lat. Fagaceae).
Die Korkeiche ist ein bis zu 20 Meter hoher Baum mit einem
Umfang von bis zu 5 Metern. Die silbergraue Borke ist sehr dick und
zerfurcht. Vom niedrigen Stamm ausgehend zeigt die Korkeiche viele
krumme, abwechselnd dicke und dünne Äste, die nach oben
Richtung Sonne streben. Sie hat Eiförmig- längliche
Blätter, gering gezähnt, oberseits glänzend
dunkelgrün, unterseits schwachgraufilzig. Der Standort sind
lichte Wälder, bevorzugt leicht sauer Böden. Eine
Korkeiche wird bis zu 300 Jahre alt, wenn man sie ihrer Rinde nicht
beraubt.
Die Korkeiche wächst auf ca. 2 Millionen Hektar am
westlichen Mittelmeer, und das seit 60 Millionen Jahren. Das
Hauptverbreitungsgebiet ist Portugal (30% der weltweiten
Fläche und 50% der weltweiten Korkproduktion).
Von der Korkeiche gibt es noch verschiedene Unterarten, die sich
durch die verschiedenen Formen der Blätter unterscheiden
lassen. Es seien die immergrüne, die sommergrüne
("Corcier") und die mittelländische Korkeiche genannt. Die
Pflanzen blühen je nach Standort von April bis Juni. Dir
Früchte, die Eicheln, sitzen auf kurzen Stielen, in der Regel
jeweils zwei bis fünf.
Geschichte des Korks
Schon die Römer benutzten - neben mit Pech abgedichteten
Tonscheiben - Kork zum Verschluss ihrer Weinamphoren. Mit dem
Untergang des römischen Reiches ging auch dieses Wissen
verloren, und erst ab dem 18. Jahrhundert wurde wieder Kork wieder
als Weinverschluss entdeckt. Der französische Mönch Dom
Pérignon (1638-1715) soll bei seinen Versuchen zur
Champagnerherstellung auf Kork gestoßen sein (ihm verdanken
wir den Champagner, also die zweite Gärung in der Flasche).
Die Nutzung von Korkwäldern soll in Spanien begonnen haben.
Ein Deutscher, José Rumey, soll ungefähr 1760 in der
Provinz Gerona die ersten Korkwälder gepachtet haben, und nach
dem ersten Erfolg bei dem Versand der Ware nach Deutschland (bis
dahin wurde Holz als Verschluss verwendet) widmeten sich auch viele
weitere Händler dem Geschäft mit dem Kork.
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Majestätische, alte Korkeiche bei der Finca des
Gutsbesitzers

Natürlich gewachsener, grobporiger Kork (wurde nie
geerntet)

Dasselbe Stück, andere Seite. Der Kork wurde
regelmäßig geerntet.
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Kork - Natur pur
Dank seines natürlichen Ursprungs
ist Kork auch ein sehr ökologisches Material. Bei der
Produktion fallen keine Abfälle an, und Korken verrottet
problemlos.
Die Korkwälder sind (wie z.B. die Weinbaugebiete oder die
Lüneburger Heide) eine vom Menschen geschaffene, sehr
artenreiche Kulturlandschaft. Und nur durch die Nutzung dieser
Wälder, mit dem Ernten des Kork, können die
Korkeichenwälder als Biotop erhalten werden. Übrigens
setzt man bei der Pflege der Wälder absolut keine Pestizide
oder Dünger ein, viel zu groß ist die Angst, das die
Qualität des Korks beeinträchtigt wird. Alle
Korkwälder werden vom portugiesischen
Landwirtschaftsministerium überwacht, dieses achtet auch auf
die erforderlichen Zeiträume zwischen den Ernten.
Die Nutzung der Korkwälder ist ei gutes Beispiel für
den schonenden und vorausschauenden Umgang mit der Natur: hier muss
in Generationen gedacht werden, und der Mensch greift nur schonend
und zurückhaltend in die Natur ein. Kork ist ebenso wie der
Wein ein jahrhundertealtes Naturprodukt, und ebenso wie der Wein an
der Mosel gestaltet auch die Korkeiche im Alentejo die Landschaft
und sorgt für einen artenreichen Lebensraum für seltene
Pflanzen und Tiere.
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Fahrt durch die Korkwälder

In den Wäldern. Im Hintergrund Abtransport der
Korkplatten
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Nutzung des Kork - der Kork wird knapp
Leider weigert sich die Korkeiche standhaft, auch in anderen
Gebieten als den angestammten Mittelmeerländern zu wachsen.
Anbauversuche in z.B. Nord- und Südamerika und Australien
hatten nur begrenzten Erfolg.
Im Moment gibt es aufgrund des gestiegenen Weinverbrauchs bei
sinkender Korkproduktion einige Probleme mit Naturkorken,
nämlich steigende Preise bei sinkender Qualität.
Nach der Revolution in Portugal 1974 wurden zudem viele
Korkwälder (wie auch Olivenwälder) abgeholzt. Sie sollten
anderen Kulturpflanzen, z.B. Reis und Weizen, Platz machen, die
mehr Gewinn versprachen. Auch wurde ein Großteil der bis
dahin nur von wenigen Großgrundbesitzern besessenen
Wälder aufgeteilt und an Kleinbauern verteilt. In Spanien kam
es zu einer ähnlichen Entwicklung, so dass die Korkwälder
immer mehr zurückgingen. Erst seit ca. 1995 werden mit
erheblichen EU-Mitteln wieder neue Kork- und Olivenwälder
angelegt.
Die Korkeiche kann erst nach 25 Jahren das erste Mal geerntet
werden. Dann wird jeweils nach 9 (Mittelportugal, Alentejo) bis 14
Jahren (Südportugal in der Algarve) ca. ein Drittel der Rinde
abgeschält. Insgesamt werden die Eichen ca. 15 mal abgeerntet.
Die Zeiten werden gesetzlich streng kontrolliert, und an jedem
Naturkorken sind auch die Jahresringe sichtbar, so dass jeder
Weintrinker die Qualität des Korkens anhand der Zahl der
Jahresringe abschätzen kann - je mehr, desto besser. Für
die Produktion des Flaschenkork kann erst die dritte Ernte(amadia)
verwendet werden, alle Ernten davor eignen sich nicht für
Flaschenkork. Wir kommen also auf ca. 43 Jahre bis zur ersten
verwertbaren Ernte. Also werden unsere Enkel ab 2040 wieder mehr
und besseren Korken für ihren Wein haben...
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Ernte
Live bei der Ernte der Korkplatten und der ersten Waschung

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